Tipps zur Bildgestaltung

Aller guten Dinge sind neun

Wer schnell ausgewogene Fotos machen möchte, findet den Goldenen Schnitt häufig zu kompliziert. Wie war das nochmal, wie wird das Motiv richtig aufgeteilt? Leichter geht es bei der Bildgestaltung mit der Drittel-Regel. Sie ist so einfach, dass sie bereits bei der Aufnahme eines Bildes angewendet werden kann.

Gedankliche Einteilung

Gedankliche Einteilung - Quelle: Moondigger (Wikimedia Commons)
Quelle: Moondigger (Wikimedia Commons)

Die Drittel-Regel ist schnell erläutert: Man gliedert das Motiv in neun gleiche Teile. Dazu werden gedanklich einfach zwei horizontale und zwei vertikale Linien gezogen, jeweils im gleichen Abstand. Heraus kommen neun gleich große Bildteile und vier Schnittpunkte, an denen sich jeweils zwei Linien treffen. Diese Schnittpunkte spielen eine wesentliche Rolle bei der Bildgestaltung.

Schnittpunkte nutzen
Die goldene Mitte? Nein, die goldenen Schnittpunkte! Wer das Hauptmotiv eines Bildes in den Mittelpunkt stellt, erzielt oft langweilige Ergebnisse. Stattdessen sollte der Blickfänger auf einem der vier Schnittpunkte angeordnet werden. Gleiches gilt für Linien im Bild, beispielsweise der Horizont oder der Meeresspiegel: Verlaufen sie mittig, fehlt die Spannung. Legt man sie dagegen auf eine der Linien nach der Drittel-Regel, wirkt das Motiv gleich viel lebendiger.

Mit der Bildaufteilung spielen - Quelle: Moondigger (Wikimedia Commons)
Quelle: Moondigger (Wikimedia Commons)

Mit der Bildaufteilung spielen
Schnittpunkt ist nicht gleich Schnittpunkt und Linie ist nicht gleich Linie: Je nachdem, auf welchem der Schnittpunkte das Hauptmotiv platziert wird, entstehen Bilder mit unterschiedlicher Wirkung. So ist es auch bei den Linien: Wird der Horizont auf die untere wagerechte Linie gelegt, nimmt der Himmel zwei Drittel ein und dominiert damit das Bild. Bringt man ihn dagegen mit der oberen Linie in Deckung, liegt der Fokus auf dem, was sich unter dem Horizont befindet.

Unterschiede zum Goldenen Schnitt
Die Drittel-Regel ist einfacher anzuwenden als der Goldene Schnitt, bringt jedoch einige Unterschiede mit sich. Die Motive werden z.B. weiter von der Mitte entfernt angeordnet als beim Goldenen Schnitt. Die Drittel-Regel kommt deshalb überall da zur Anwendung, wo Aufmerksamkeit erzeugt werden soll – beispielsweise bei plakativen Fotoreportagen. Harmonische Fotos erhält man dagegen eher, wenn man auf das Prinzip des Goldenen Schnitts zurückgreift. Derart gestaltete Bilder wirken zwar sehr ausgewogen, fallen allerdings auch weniger auf.

Bilderquelle: Moondigger (Wikimedia Commons)

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